Der durchschnittliche Freizeitgolfer (2x/Woche) schwingt den Schläger ca. 20.000 mal im Jahr. Der Schwung dauert ca. 1 Sekunde und die Schlägerkopfgeschwindigkeit beträgt an die 160 km/h. Der Rücken z.B. muss eine Belastung von mehr als 7000 Newton standhalten. Bei einem 80kg Golfer bedeutet das eine 10fache Belastung des eigenen Körpergewichts auf die Wirbelsäule.
Der Golfschwung in all seinen Facetten bringt erhebliche Belastungen für den Körper mit. Das explosionsartige Drehen, Ziehen, Stoßen und Stauchen während des Schwungs stellt eine große Belastung für Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskulatur dar.
Deswegen ist es enorm wichtig den Körper auf diese Belastungen zu trainieren, egal ob sie Freizeitgolfer oder Leistungsgolfer sind.
Effektives golfspezifisches Training hilft ihnen aber auch, um mehr Weite mit den Schlägen zu erzielen, indem sie den Körper besser aufdrehen können.
Gleichzeitig lernen Sie auch den Schwung besser zu koordinieren. Dies führt zu zu einem effektiveren Bewegungsablauf und beugt unter anderem auch Verletzungen vor.
Golfspielen besteht aus einem ständigen Wechselspiel von stabilen Körpersegmenten und mobilen Gelenken. Störungen im Gelenk können zu einem veränderten Schwung führen, wodurch sie Kraft und Präzision verlieren.
Studien haben gezeigt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Beweglichkeit in der Hüfte, dem mittleren Rumpf (BWS) sowie der Schulter und einer erhöhten Schlägerkopfgeschwindigkeit gibt. Dies sorgt für eine größere Schlagweite und bei kürzeren Schlägen für mehr Spin. 1
Eine sorgfältig eingehalte Trainingsroutine – zum Beispiel Übungen für Mobilität, Stabiltät, Balance und Kraft haben positive Auswirkungen auf die Schlägerkopfgeschwindigkeit, unabhängig von den Fähigkeiten des Golfers
Eine andere Studie hat belegt, dass ältere Golfer, die 2x die Woche golfen und sich regelmäßig körperlich betätigten, durch drei zusätzliche 90 minütige golfspezifische Trainings über 2 Monate, eine Verbesserung der Schlägerkopfgeschwindigkeit um 6,3km/h erbracht hat. Dies bedeutet eine Steigerung der Weite von 10-15m vom Tee. 2
Beim Golfschwung müssen die richtigen Körpersegmente aktiviert und stabilisiert werden. Dies führt zu einem gleichmäßigen, kraftvollen und zeitlich abgestimmten Bewegungsmuster, die für einen Schwung notwendig sind. Ist diese Abfolge durch schlechte Technik, Muskelschwäche, Schmerzen, mangelnde Beweglichkeit verändert, kann es zu Störungen kommen, auf die der Körper dann mit unstimmigen Bewegungen versucht zu kompensieren.
Welche Faktoren können ihr Golfspiel beeinträchtigen?
Ausdauer
Nur mit einer guten Ausdauer ist es möglich die Konzentration zu halten und die Fähigkeit den Schwung über 18 Loch gleich auszuführen
Beweglichkeit
Eine gute Beweglichkeit in den Gelenken von z.b.Wirbelsäule, Hüfte, Schulter, Knien,… reduziert das Verletzungsrisiko und führt zu einer besseren Körperaufdrehung.
Kraft
Mehr Kraft in Rücken, Armen, Schultern und Oberschenkeln kann die Schlagweite um 6% verbessern.
Stabilität/Gleichgewicht
Eine gute Stabilität bedeutet den Schwung sicher und koordiniert ausführen zu können.
Körperliche Fitness
Körperliche Fitness stärkt das Immunsystem eines Spielers und reduziert Übergewicht, welches eine Extrabelastung für Herz, Lunge, Muskeln und Gelenke darstellt.
Kristin Silbereisen
Diese Ziele möchte ich mit Ihnen mittels folgender verschiedener Therapiemöglichkeiten erreichen.
1 (Quelle: C.Thompson, K.M. Cobb und J.Blackwell (2007) „Functional training improves club head speed and functional fitness in older golfers“ Journal of Strength and Conditioning Research, 21, S.131-137)
2 (Quelle: S.M. Lephart, J.M. Smoliga, J.B. Myers et al. (2007)“ An eight-week-golf-specific exercise programm improves physical characteristics, swing mechanics and golf performance in recreational golfers“, Journal of Strength and Conditioning Research, Nov; 26 (11): S. 3075-3080)